Warum wir auf Naturmaterialien setzen? Erläutere ich Euch jetzt hier!
Im ersten Winter im Wald setzte ich wohl wie fast jeder auf Outdoorbekleidung – sprich Skijacke und Schneeboots, lange Skiunterwäsche und dann einfach immer mehr Schichten aus Fleece & Co.
Schnell lernte ich, dass dasgroße Mädchen trotz unzähliger Schichten nicht richtig warm war. Dazuwar sie in der Bewegung ziemlich eingeschränkt und irgendwann war das Maximum an Schichten erreicht. Also wie immer ein wenig gegoogelt und dann die Entscheidung zu Naturmaterialien. Generell ist die ganze Outdoorbekleidung aus Kunst-/Chemiefasern natürlich für kalte Temperaturen bis zu -20 Grad gemacht, jedoch wenn man in Bewegung ist, sprich Skifahren, Snowboarden, Wandern oder auch zum Rodeln uvm.
Waldkinder hingegen sitzen auch einfach nur mal da, matschen im Schnee, kochen mit Erde und Naturschätzen – folglich musste etwas her, das Wärme trotz fehlender Bewegung erzeugt bzw. speichert.
Und das sind die Vorzüge von Bekleidung aus Naturmaterialien:
- wärmt zuverlässig
- atmungsaktiv
- wind- und wasserabweisend
- temperaturausgleichend
- natürliches Material, ökologisch hergestellt
- selbstreinigend
Insbesondere Wollwalk, Merino, Alpaka-Wolle, und Daunen tragen meine Mädels im Waldkindergarten. Nachstehend zeige ich Euch die Vorteile/ Besonderheiten der einzelnen Materialien und ein paar der Kleidungsstücke, die meine Mädels tragen.
Vorteile von Woll-Walkstoff
- TEMPERATURREGULIEREND
durch Hohlräume in der Faser wird die Umgebungstemeratur in der Wolle eingeschlossen und hält warm. Bei wärmeren Temperaturen versucht dieser Stoff dagegen die Wärme abzugeben. Folglich frieren Kinder weder, noch dass sie schwitzen.
- ANTIBAKTERIELL
Wolle hat die physiologische Eigenschaft Gerüche zu zerstören. Chemiefasern machen dies nicht.
- HOHER WÄRMERÜCKHALT
Wolle besitzt das beste Warmhaltevermögen aller Textilfasern. Selbst wenn sie nass ist, wärmt sie noch.
- FEUCHTIGKEITSREGULIEREND
Wolle ist hydrophob, d.h. sie gibt Feuchtigkeit gut ab und trocknet schnell. Zudem kann Wolle über 30% ihres Gewichtes an Wasser aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen oder klamm zu sein.
- WASSERABWEISEND
Durch den Lufteinschluss in der Faserkräuselung und das Wollfett Lanolin hat Walk eine natürliche Imprägnierung. Wassertropfen perlen somit weitestgehend ab. D.h. ein Tragen bei Nieselregen oder Toben im Schnee ist kein Problem.
Zudem sind sind Walkstoffe SCHMUTZUNEMPFINDLICH durch die natürliche Imprägnierung lassen sich grober Schmutz einfach ausbürsten.
- WINDABWEISEND
Bei Walkstoffen sind die Fasern miteinander verfilzt und bilden aufgrund des Lufteinschlusses eine natürliche Barriere gegenüber Wind.
- ATMUNGSAKTIV
aufgrund der natürlichen Fasern lässt Walk Luft und Wasser nur schlecht ins Innere, gibt die Feuchtigkeit jedoch gleichzeitig gut nach außen ab. - WIDERSTANDSFÄHIG
durch den Verfilzungsprozess entsteht eine robuste Oberfläche, die sehr widerstandsfähig gegen mechanische Einflüsse ist. - PFLEGELEICHT
Gerüche werden nicht gespeichert und können durch lüften wieder neutralisiert werden. Zudem sind die Fasern sehr FLECKENRESISTENT und WASCHMASCHINENFEST.
Weitere Vorteile von Wolle sind:
- FLAMMHEMMEND
- KNITTERARM
- ELASTISCH DEHNBAR
- ANTISTATISCH
- WEICHE HAPTIK
Vorzüge von Merinowolle
Aus dem Aufbau der Merinofasern – sprich fein, weich, stark gekräuselt, geschuppt und elastisch – ergeben sich tolle natürliche und somit funktionale Eigenschaften.
Da Merinowolle im Gegensatz zu herkömmlicher Schurwolle sehr fein und weich ist, kratzt sie nicht und kann daher auch direkt auf der Haut getragen werden. Folglich tragen meine Mädels diese als Funktionsunterwäsche im Wald. Mehr dazu findet ihr hier!
Die Vorteile von Merinowolle im Überblick
(entsprechen natürlich bis auf wenige den Vorzügen von Wolle generell):
- KEIN KRATZEN auf der Haut
- GUTE ISOLATION gegen Kälte und auch Hitze
- FEUCHTIGKEITSREGULIEREND
- TEMPERATURREGULIEREND
Kühlend durch Verdunstungskälte bei warmen Temperaturen. Wärmt auch, wenn sie feucht ist, denn sie erzeugt aktiv Wärme, wenn sie Feuchtigkeit aufnimmt. - GERUCHSNEUTRALISIEREND
„stinkt“ nicht (auch nach längerem Tragen) und muss daher seltener gewaschen werden - behält die Passform bzw. KNITTERARM
- SCHWER ENTFLAMMBAR (im Gegensatz zu anderen Fasern wie etwa Kunstfaser)
- NATÜRLICHER LICHTSCHUTZFAKTOR
von bis zu 50 (je nach Dichte und Webart) - KEINE ELEKTROSTATISCHE AUFLADUNG
(im Gegensatz zu synthetischen Materialien) - BIOLOGISCH ABBAUBAR (wie Wolle generell)
Besonderheiten der Alpaka-Wolle
Auch hier ist der natürlich Aufbau für die tollen Eigenschaften verantwortlich, denn die Fasern sind innen hohl und weisen so einmalige Thermoeigenschaften auf, die das Tragen von Alpaka-Kleidungsstücken sowohl im Sommer als auch im Winter ermöglichen.
- WÄRMESPEICHER UND ISOLATION
Im Winter speichert Alpaka-Wolle die Wärme des Körpers. Gleichzeitig isolieren die Fasern vor Kälte.
Hingegen stoßen die Fasern im Sommer die Wärme ab und sorgen so für einen Wärmeausgleich. - FEUCHTIGKEITSREGULIEREND UND GERUCHSNEUTRALISIEREND
Aufnahme von Schweiß und Feuchtigkeit mit Hilfe der hohlen Fasern – deshalb sehr gut als Socken geeignet, da sie zudem auch nicht „stinken“.
Weitere Vorteile der Alpakawolle im Vergleich zu Schafwolle:
- SEHR WIDERSTANDSFÄHIG
- BESONDERS LANGLEBIG
- SCHMUTZABWEISEND
- STRAPAZIERFÄHIG (3x reißfester als Schafwolle)
- FEUCHTIGKEITSABWEISEND
- WENIGER ANFÄLLIG FÜR VERFILZUNGEN (häufig bei anderen Naturfasern häufig ein Problem )
- UNDURCHLÄSSIG FÜR UV-STRAHLEN
In Sachen Alpaka setzen wir auf kuschelig dicke Pullover und Socken.
Dabei gehen wir entweder zum nahegelegenen Alpakahof oder ich bestelle online. Durch Zufall habe ich diese Seite entdeckt www.lama-nativo.de!
Vorteile von Daunen
- EXTREM LEICHT
- sehr gute ISOLATION/WÄRMELEISTUNG
- STARK KOMPRIMIERBAR aufgrund ihrer Elastizität
NACHTEIL IST NÄSSE,
dann verklumpen die Daunen/Federn und haben keine Isolationswirkung mehr.
TIPPS & TRICKS ZU PFLEGE VON DAUNEN:
Jedoch gibt es Tipps & Tricks der Jacke wieder zu ihren tollen Eigenschaften zu verhelfen. Beispielsweise nach dem Waschen mit minimum einem Tennisball in den Trockner geben. Kein Trockner zur Hand: während des Trockenvorgangs immer wieder kräftig aufschütteln, dass die Federn wieder ihre ursprüngliche Form erhalten.
Das extrem leichte Gewicht und diese hervorragende Isolation/Wärmeleistung waren ausschlaggebend, weshalb ich den Mädchen Daunenjacken organisiert habe. Unsere Walkjacken sind wirklich toll, aber mit zunehmender Größe wiegen diese aus sehr robustem Stoff natürlich auch einiges. So die Entscheidung zum Leichtgewicht Daunenjacke. Und bezüglich dem Nachteil, dass Nässe die Eigenschaften der Daunen zerstört: einfach zum Schutz eine dünne Regenjacke bei extremem Matsch- oder Regenwetter drüberziehen. Ansonsten hält die Jacke auch Nieselregen und dem Spiel mit etwas Wasser stand.
Bei Interesse gibt’s hier unsere erprobte Daunenjacke von Kamik!
KLIENES UPDATE:
Leider ist die Jacke von Kamik nur noch schwer erhältlich daher haben wir das Modell von Trollkids getestet und Fazit die Mädels waren warm und folglich Mutti zufrieden 😉
Kleiner Nachteil die Kapuze ist fest und kann leider nicht abgeknöpft werden. Dafür punktet Trollkids mit der Auswahl an vielen unterschiedlichen Farben 😉
Wenn ihr Euch die Daunenjacke von Trollkids mal anschauen möchtet, dann findet ihr sie hier.
KLEINER TIPP AM RANDE:
Hinsichtlich der Pflege von Waldkleidung insbesondere aus Naturmaterialien empfiehlt sich dem Leitsatz zu folgen – WENIGER IST MEHR!
Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen!
Kleines Update | Empfehlung :
Die vorgestellten Kleidungsstücke und Schuhe sind ganz persönliche Empfehlungen, die sich bei uns bewährt haben. Der Beitrag enthält Affilate-Links.